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Start in Windhoek

1. Tag:

Wie schön, dass wir bei unserer Reise als Selbstfahrer von Windhoek nach Kapstadt auf ein Navigationsgerät verzichtet hatten. Durch einen Eingabefehler bei Google Maps landeten wir auf direktem Wege vom Flughafen Windhoek in den Townships. Das ist zwar eine traurige Angelegenheit, war aber für uns Touris sehr interessant. Wir lernten gleich in der ersten Stunde kennen, was später in Kapstadt besonders augenfällig werden würde: die enormen sozialen Unterschiede in einem auf den ersten Blick so wunderschönen Land.   

Afrika Erfahren, Windhoek nach Kapstadt, Auas Safari Lodge

In der Auas Safari Lodge empfing uns dann angenehmer, nicht überzogener Luxus. Eine sehr schöne Unterkunft in wunderbarer Umgebung. Wir haben uns erst mal ausgeschlafen und am Nachmittag mit dem sehr sympathischen Tourist Guide Nelson eine Game Tour über das Gelände gemacht, Bier, Biltong und Giraffen inklusive. Am nächsten Morgen haben wir in Begleitung eines Straußes und einer Antilope (beide einträchtig nebeneinander und zum Greifen nahe) gefrühstückt – der Bilderbuchauftakt einer Afrika-Reise. Wir können Lodge und Nelson sehr empfehlen.

2. Tag

Einkaufen von Wasser, Cola und Schokoriegel in Rehoboth, dann auf die Piste. Kurzer Stopp im ehemaligen Minenort Klein Aub – die Kupfermine ist seit 1987 stillgelegt. Dennoch wohnen knapp 3000 Menschen dort, und man fragt sich, warum und wovon sie leben. Wir kurvten durchs Dorf, schauten mal im Bottle Shop vorbei und wussten nicht, dass wir nach einem Loch hätten Ausschau halten müssen: Vor mehr als acht Jahren ist ein Teil der Mine eingestürzt. Wieder ein Blick auf die dunkle Seite Namibias. 

Dass es in Solitaire den besten Apfelkuchen Namibias gibt, sei hiermit dementiert. Der Kuchen taugte nichts, aber die Tankstelle mit der einschlägig berühmten Bäckerei/Café und den malerisch drapierten Oldtimer-Wracks ist allemal einen Stopp wert.

Spät erreichten wir die Desert Homestead Lodge in der Namib-Wüste, die wir ja von unserer ersten Reise schon kannten. Schon damals haben wir sie gemocht; inzwischen hat das Personal gewechselt; es ist freundlicher und professioneller geworden. Food war gut.

Ab in die Wüste

3. Tag

Die Desert Homestead Lodge in der Steinwüste und die Sanddünen von Sossusvlei hatten es uns ja schon vor eineinhalb Jahren angetan. Insbesondere Dead Vlei hatte ich als einen der magischsten Spots bezeichnet, die ich auf meinen zahlreichen Reisen kennengelernt habe.  Sowohl in der Stein- als auch in der Sandwüste könne man nachspüren, wie lebensfeindlich diese Landschaft sei, hatte ich gesagt. Diesmal spürten wir es am eigenen Leibe: Noch nicht akklimatisiert, stapften wir Ende Februar bei 39° C durch den Sand, und auf dem Rückweg kostete jeder Schritt Überwindung. Aber es war phantastisch, und diesmal versäumten wir auch nicht einen Abstecher zum Sesriem Canyon

4. Tag

Die 460 Kilometer lange Fahrt nach Lüderitz war … na ja: halt 460 Kilometer lang. Das ist nicht vergnügungssteuerpflichtig. Der Apfelkuchen in Helmeringhausen überzeugte erheblich mehr als der in Solitaire; unser Sohn war mit der German Bratwurst zufrieden und die Tochter freute sich, dass wir den Wildpferden in Garub sehr nahe kamen.
Leider glaubten wir, keine Zeit für einen Abstecher zum Schloss Dusiwib mehr zu haben – europäische Exotik in Namibia. Hätte vielleicht noch klappen können … – Wie faszinierend aber ist der plötzliche Umschwung von Klima und Vegetation, wenn man sich Lüderitz nähert. Da wird es wieder auf beklemmende Weise unwirtlich; Sandstürme fegten über die Straße, und später sollten wir erfahren, dass sich die Dünen am Tag bis zu 17 (oder gar 27?) Meter weiterbewegen.

Afrika Erfahren, Mit dem Mietwagen von Windhoek nach Kapstadt, Garub, Wildpferde

Lüderitz

5. Tag

Im Nest Hotel hatten wir am Vorabend ausgesprochen lecker gegessen und dann komfortabel, aber halt ein bisschen steril geschlafen. Wie merkwürdig, nach mehreren Wüsten-Tagen plötzlich ein Zimmer mit Blick aufs Meer zu beziehen!

Bei unserer vormittäglichen Tour entlang der Lüderitz-Bucht kamen wir der Pinguin-Insel Halifax sehr nahe. Wir kletterten an der Diaz-Spitze zum Diaz-Kreuz (entgegen anderslautenden Meldungen geht das wieder), beobachteten eine Robbenkolonie und – an der vorangegangenen Bucht – diverse Flamingos. Nachmittags dann ein Rundgang durch Lüderitz.

Abendessen im Barrels. Dort gibt es unter anderem Eisbein, dessen Qualität wir nicht getestet haben. Kulinarisch eher mau, aber die dunkle Spelunke mit ihrer einzigartigen Mischung aus Touristen und abenteuerlich wirkenden Einheimischen sollte man sich unbedingt gönnen. An Drinks fehlt es nicht – die Auswahl ist groß. Spezialität: Jägermeister.

Kolmannskuppe – Verlassene Geisterstadt

6. Tag

In Kolmanskop hatten wir eine Begegnung der dritten Art: Christo Biewenga führte uns durch die verlassene Geisterstadt. Der Lüderitzer ist übrigens ein Fernseh-Star in … Thailand (!), und seine CDs mit christlichen Liedern in Englisch und Afrikaans kann man im Souvenir-Shop von Kolmanskop kaufen. Wir schämen uns ein bisschen: Wir haben’s getan. Christo sang für uns ein Halleluja in der Turn- und Veranstaltungshalle der verlassenen Stadt und erzählte von Kegelturnieren auf der uralten Kegelbahn, bei der die Puppen noch händisch aufgestellt werden müssen.

Kolmanskop ist ne Wucht. Hier entstanden meine besten Fotos dieser Reise – fotografieren kann ich leider nicht, aber hier gelingt jedem ein Highlight. Ich konnte mich kaum von der verwunschenen Stadt losreißen.

Der Bahnhof von Garub hat ebenfalls etwas von dieser Atmosphäre – unbedingt anhalten. Dann gilt es Kilometer zu fressen. Die Naute Distillery hatte leider geschlossen, aber wenige Kilometer weiter entschädigte uns ein Kaffee und – na klar: Apfelkuchen in einem erst zwei Jahre alten, urig-verrückten Padstall ca 70 – 75 Kilometer vor dem letzten Abzweig zum Fish River Canyon. In der schönen Gondwana Canyon Lodge wurden wir etwas kühl und emotionslos empfangen – Touristen störten wohl, schien es. Aber unser Eindruck hatte getrogen: Wir wurden kulinarisch verwöhnt von nettem, allerdings im Auftreten unsicherem Personal. Die Lage der Lodge zwischen den Felsen ist großartig und nur wenige Fahrminuten vom Eingang zum Canyon National Park entfernt.

Afrika Erfahren, Als Selbstfahrer von Windhoek nach Kapstadt, Garub Bahnhof

Fish River Canyon

7. Tag

Afrika Erfahren, Als Selbstfahrer von Windhoek nach Kapstadt, Fish River Canyon

Na sowas: Wir hatten plötzlich ganz viel Zeit. Denn wegen der optimalen Lage der Lodge hatten wir die Besichtigung des Fish River Canyons mit seinen wenigen, aber sehr beeindruckenden Aussichtspunkten bereits mittags erledigt. Wer den Grand Canyon schon gesehen habe, könne sich den Fish River Canyon sparen, hatten uns Bekannte zuvor gesagt. Das stimmt so nicht: Der Fish River Canyon ist in eine andere, viel rauere Landschaft eingebettet – und er hatte zumindest Anfang März kaum Tourismus. Das war toll.

Statt zu entspannen, sind wir nachmittags noch nach Ai Ais mit seinen heißen Quellen gefahren. Dort war tote Hose, aber große Hitze. Es gab Affen und Apfelkuchen. Ai Ais kann man sich schenken, aber wieder einmal war der Weg das Ziel: Die Landschaft, durch die wir fuhren, war großartig und veränderlich; wir fotografierten die ersten “Quiver Trees” (Köcherbäume), die wir später noch häufiger ent

Afrika Erfahren, Von Windhoek nach Kapstadt mit Mietwagen, Koecherbaumwald

Über die Grenze nach Südafrika

8. Tag

On the road again – auf der längsten Teilstrecke dieser Reise mit ca. 480 Kilometern. Proviant einkaufen und Tanken in Keetmanshoop. Dort gibt es übrigens die letzte Möglichkeit, Geld zu wechseln: Am Abend überquert man die Grenze zu Südafrika und kann mit seinen namibischen Dollar nichts mehr anfangen. Theoretisch gibt es Banken in Südafrika, die einen Umtausch vornehmen würden, praktisch aber war keine einzige dazu in der Lage – erst am Flughafen Kapstadt wurden wir unsere Dollar wieder los.  Nahe Keetmanshoop haben wir auf der Gariganus Farm einen Köcherbaumwald inmitten einer Felswüste besucht.

Afrika Erfahren, Windhoek nach Kapstadt, Grenzübergang Mata-Mata

Der Grenzübertritt nach Mata-Mata war problemlos und freundlich. Etwas verwirrend, weil von uns nicht erwartet: Namibische Ausreisekontrolle, Nationalparkeintrittsgeldkassierstelle und Mata-Mata-Camp-Rezeption befinden sich in einem einzigen Raum – man läuft eine halbe Stunde lang von Schreibtisch zu Schreibtisch und hat anschließend einen Ausreisestempel im Pass, das Eintrittsgeld für gleich zwei Nationalparks bezahlt (auch für Augrabies) und einen Zimmerschlüssel in der Hand. Das Mata Mata Restcamp ist self-catering; es gibt kein Restaurant und nur einen Shop mit begrenzter, wenig logisch zusammengesetzter Produktpalette. Die Hütte im Rest Camp ist zweckmäßig – nicht luxuriös, aber geräumig und in Ordnung. Von der Terrasse hat man einen schönen Blick auf die vorüberziehenden Schakale, die uns nachts mit einem beeindruckenden, aber erfreulicherweise auch nur kurzen Konzert unterhielten. Es gebe gelegentlich Fledermäuse in den Wohnungen, hatte man uns gewarnt. Wi

Durch den Kgalagadi Nationalpark

9. Tag

Wir standen schon im Morgengrauen auf, um eine erste Erkundungsfahrt durch den Kgalagadi Nationalpark zu machen. Allzu viel gesehen haben wir nicht – außer überraschend vielen Touristen, einer Gnu-Herde und auf der Rückfahrt, ganz in der Nähe unseres Camps, zwei Leoparden – leider sehr weit entfernt. Dann taten wir, was man nicht tun soll, wenn man Tiere sehen möchte: Wir durchkreuzten den Nationalpark in der größten Mittagshitze. Das Resultat: Star-Fotos von Straußen, Giraffen, Gnus – und am Ende, gleich neben unserem Auto, zwei Löwen. Eine Stunde zuvor hätten wir die noch beim Verspeisen ihrer Beute beobachten können, erzählten uns entgegenkommende Touristen.

Das Twee Rivieren Rest Camp war anders als das in Mata Mata: größer, besser ausgestattet, mit einem recht akzeptablen Restaurant (erneut mit unsicherem, wenig ausgebildetem, aber willigem Personal), aber der schlechtesten Unterkunft unserer Reise. Ein Klo und eine – Gottseidank separate – Dusche für vier Personen sind zu verschmerzen, die Übernachtung in der Küche mit der Notwendigkeit zur Durchquerung des zweiten Schlafzimmers beim Gang ins Bad ist sicher nicht das, was man sich für jeden Abend wünscht. 

Augrabies Falls

10. Tag

Hatten wir ja auch nicht jeden Abend. Im Augrabies Falls Rest Camp war wieder alles ok – außer dem Wetter: Bei unserer Ankunft zeigte das Thermometer 42° C. Unsere Hütte war sicher eine der schönsten der Anlage, denn sie war ganz nahe am Canyon gelegen; von der Terrasse hatten wir einen schönen Blick. In wenigen Gehminuten waren wir am Wasserfall, der in diesem Jahr nicht allzu viel Wasser führt, aber dennoch beeindruckend ist. Im Restaurant bediente uns nachmittags, abends und morgens Victorine – ihrem Namen hohnsprechend wenig siegesgewiss, aber beeindruckend langsam, unsicher und unbeholfen. Aber wir schlossen sie ins Herz. 

Afrika Erfahren, Als Sebstfahrer von Windhoek nach Kapstadt, Augrabies Falls

11. Tag

Die Tiere machten sich weiterhin rar, aber immerhin sahen wir auf unserer Tour durch den Augrabies Falls National Park endlich ein paar Bergzebras. Neben den allfälligen diversen Antilopenarten gab es auch Giraffen zu bewundern. Abends fuhren wir mit einem Ranger auf “Night Drive” – geworben wurde mit gelegentlichem Leoparden Spotting, aber dann beichtete der Ranger, dass er in den letzten dreieinhalb Jahren exakt zehnmal einen Leoparden gesehen habe. Immerhin konnten wir einem Kap-Fuchs und einem Kap-Hasen gute Nacht sagen, was zumindest im Falle des Fuchses eher selten sein soll. Auch wenn die Tour unter Tierbeobachtungsgesichtspunkten nicht allzu erfolgreich war, hat sie Spaß gemacht.

12. Tag

Afrika Erfahren, Windhoek nach Kapstadt mit dem Mietwagen, Springbok Lodge, Schilder

Auf einer guten, schnurgeraden Straße ging es auf nach Springbok. Vier Banken, vier vergebliche Versuche, unsere Namibia-Dollars loszuwerden. Aber die Dame von der African Irgendwas Bank hatte eine gute Empfehlung: Im Cafe Restaurant der Springbok Lodge gebe es jede Menge seltsamer Dinge zu entdecken. In der Tat gab es nicht nur einen leckeren – nein: nicht Apfel-, diesmal Schokoladenkuchen, sondern eine Kuriositätensammlung, die ihresgleichen sucht:  Autoschilder aus aller Welt, Memorabilien und Zeitungsausschnitte über international erfolgreiche Sportler aus der Region oder aus Südafrika und vieles andere mehr. Da hat man kaum die Ruhe, seinen Kuchen

Das Naries Namakwa Retreat ist dann der Hammer. In bester englischer Tradition bekommt man erst einmal einen Tee oder Kaffee im kolonial eingerichteten Wohnzimmer, bevor einen die Dame des Hauses durch den großartigen, antik eingerichteten Speisesaal in die nicht weniger edel ausgestatteten Zimmer führt. Unser Zimmer hatte zudem einen großartigen Blick sowohl auf die Berge als auch ins Tal, der uns sofort zu einer kleinen Wanderung über eine der drei verschiedenen ausgezeichneten Wanderrouten auf der Farm verführte. Wir glaubten, wohl das beste Zimmer der Lodge zu haben, aber die Dame des Hauses behauptete, die Mountain Lodges oben in den Bergen, die zum Anwesen gehörten, seien noch schöner.

Durch die Cederberge in Richtung Kapstadt

13. Tag

Afrika Erfahren, Als Selbstfahrer von Windhoek nach Kapstadt, Coffee Shop Kuivervreugde

Schade, wir müssen wieder weiter. Es wird ein etwas abenteuerlicher Tag, denn wir unterschätzen diesmal Entfernung und Straßenzustand. Und wir ahnen nicht, dass uns schon in Springbok eine Biker Funeral eine ganze Stunde kosten wird – Straßensperrung. Erst einmal gibt es aber einen Stopp im witzigen, kreativ und skurril gestalteten “Coffie Shop Kuiervreugde” in Kamieskroon. Die Straße nach Clanwilliam ist autobahnähnlich, führt aber durch eine großartige Landschaft, und spätestens heute wird deutlich, wie wichtig der Tipp von Afrika Erfahren war, nicht – wie ursprünglich von uns vorgesehen – von Kapstadt nach Windhoek, sondern von Windhoek nach Kapstadt zu fahren: Wir haben die Sonne im Rücken und großartiges Licht. In Clanwilliam verzetteln wir uns dann. Haben nicht richtig gelesen, dass es noch 95 Kilometer Schotterstrecke durch zerklüftetes Gebirge bis zu unserer Unterkunft sind. Und dass es auf den nächsten 190 Kilometern keine Tankstelle geben wird.

In Algeria erreicht man ein Visitor Center, das erstaunlich lange Öffnungszeiten hat, und kann dort kostenlos eine Karte über die Cederberg Region bekommen.  Die Karte geht bis Matjesrivier. Am Ende dieses Ortes befindet sich eine T-Kreuzung, an der man nach rechts abbiegt. Dann braucht es nur noch Geduld, bis man die verwunschen liegende Mount Ceder Lodge erreicht.

14. Tag

Und die ist großartig. Man sitzt in der Lodge schön auf der Terrasse (wir leider nur selten, weil es regnete), das Essen ist gut, und unser Gastgeber könnte einem Hitchcock-Film entsprungen sein. Unsere Unterkunft liegt auf der gegenüberliegenden Straßenseite und hat acht Betten, verteilt auf vier verschiedene Schlafzimmer. Schön ist auch das Giebelzimmer, das wir aber nicht genutzt haben, um nicht allzu viel Reinigungskosten zu verursachen. Neben den Schlafzimmern gibt es ein großes Wohn-/Esszimmer und eine ebenso große, sehr gut eingerichtete Küche, eine Terrasse und zwei Garagen.

Die Landschaft ist überragend. Nur als wir uns auf den Weg nach Wupperthal machen wollen (das seinen Namen mehr als 90 Jahre vor der Stadtgründung in NRW erhielt), kehren wir nach der Hälfte der Strecke wieder um: Zu schwierig ist dieser nur von Allradfahrzeugen befahrbare Weg; zu lange hätte die oft nur im Schritttempo mögliche Fahrt in Anspruch genommen. Dann lesen wir im Internet: Wupperthal ist abgebrannt. In der Nacht vom 30. auf den 31. Dezember 2018 sind fast alle der historischen Gebäude der alten Stadt in Flammen aufgegangen, so auch Rathaus und ehemalige Missionsstation sowie die von der Vereinten Evangelischen Mission unterhaltene Schule. Wir werden spenden.

Ankunft in Kapstadt

15. Tag

In Ceres kaufen wir noch einmal Schokoriegel, bevor wir auf den Bain’s Kloof Pass fahren. Dessen schönster Teil liegt leider in dichten Regenwolken. Doch wir machen einen Abstecher nach Franschhoek, wo längst wieder die Sonne scheint. Wir sind in einer anderen Welt – der Welt des Wohlstands und des Weines. Einer Welt hervorragend ausgebildeter Gastronomiekräfte. Und einer Welt der Kunst: Ich treibe mich vor allem in den Galerien herum. Darunter eine, die mehrfach als Galerie des Jahres in Südafrika ausgezeichnet wurde, und die viele Bilder führt, die ich gern kaufen würde. Gern wäre ich eine Nacht in Franschhoek geblieben, aber die Familie freut sich längst auf Kapstadt.

Afrika Erfahren, Als Selbstfahrer von Windhoek nach Kapstadt, Rutland Lodge, Kapstadt, Garden Route Selbstfahrer

In der Rutland Lodge werden wir überaus freundlich von unserem Gastgeber empfangen, einem ehemaligen Mitarbeiter der UN, der – seiner beim Internationalen Roten Kreuz arbeitenden Frau folgend – bereits siebzehnmal umgezogen ist, von einem Krisengebiet ins nächste. Jetzt bewirtschaftet er die Rutland Lodge, wunderbar gelegen im Stadtteil Oranjezicht, dicht an den Tafelberg geschmiegt. Er tut das mit Sparsamkeit und Großzügigkeit: Zum Frühstück kommt auf den Tisch, was man benötigt oder was man gern essen oder trinken will. Frischer Orangensaft und frischer Obstsalat sind selbstverständlich, aber ein Buffet gibt es nicht. Im Kühlschrank oder an der Getränkebar kann man sich den ganzen Tag lang bedienen – alles ist inbegriffen, alles ist erhältlich, aber nichts wird der Gefahr sinnloser Vernichtung ausgesetzt. 

16. – 19. Tag      

Vier Tage bleiben wir in Kapstadt, bevor wir am 19. Tag wieder heimfliegen. Zwei Tage frieren wir, zwei Tage schwitzen wir. Und wir tun, was man in Kapstadt so tut: Stadtbesichtigung (wieso sagen manche, dies sei eine der vier schönsten Städte der Erde?), Waterfront (nett, amerikanisch-künstlich, aber durchaus zum Wohlfühlen), Tafelberg (an einem warmen, unendlich klaren Tag mit phantastischer Sicht).

Robben Island, wo man sich nie wohlfühlen konnte – Mandelas Gefängnisinsel, wir besichtigen seine Zelle. Und ein wunderschöner Ausflug zum Kap der Guten Hoffnung, wo es windig ist wie es sich gehört und man sich vorstellen kann, dass der Fliegende Holländer dort unterging. Auf dem Weg dorthin begegnen wir Pinguinen – zunächst am Strand, später auf der Straße, brav am äußersten Straßenrand watschelnd. Und Pavianen, die fast einen Verkehrsstau verursachen.

Ausflug in die Weinregion

Afrika Erfahren, Als Selbsfahrer von Windhoek nach Kapstadt, Vergelegen Estate, Garden Route Selbstfahrer

Vor dem Abflug planten wir einen kurzen Abstecher nach Stellenbosch. Aber wir verloren uns auf Anraten unseres Gastgebers im Vergelegen Estate bei Somerset West – einem grandiosen ehemaligen Herrenhaus mit wunderschönen Gärten, einer tollen Bibliothek und einem Restaurant, das man wohl Monate im voraus buchen muss. Weine gibt’s von denen auch.

Das beste Fleisch gibt es übrigens im “Carne” (wer hätte das gedacht) in der Kloof Street – grandiose Qualität, gute Weine, tolle Bedienung. Nebenan, im Manna Epicure, ist es auch nicht viel schlechter.

Fazit

Als Fazit bleibt festzuhalten, dass wir wieder eine großartige Reise in Afrika erlebt haben. Die Beratung und Ausarbeitung von Afrika Erfahren war wie beim letzten mal einfach top! Als Selbstfahrer war die Strecke von Windhoek nach Kapstadt mit dem Mietwagen problemlos zu meistern und hat uns auf’s Neue die landschaftliche Vielfalt der Region vor Augen geführt. Nächstes Mal machen wir wieder eine Reise nach Namibia oder Südafrika.

Von D. Zimmermann