Eine Reise als Selbstfahrer in Namibia bietet die perfekte Mischung aus Abenteuer und atemberaubender Landschaft. Dies übt einen speziellen Reiz aus. Ganz im Norden Namibias, an der Grenze zu Angola, gibt es eine besondere Attraktion, die durch den Kontrast von Wasser und Trockenheit begeistert. Als Selbstfahrer kann man dort die Epupa Wasserfälle (englisch Epupa Falls) erreichen. Hier ist ein detaillierter Reisebericht über unsere Reise, der die Highlights und Übernachtungsmöglichleiten beschreibt. Für eine entspannte Tour empfehlen wir mindestens 14 Tage. Aber lest selbst!


Als Selbstfahrer nach Epupa Falls – erste Station TimBila Naturreservat
Unserer Selbstfahrerreise begann in Windhoek, wo wir unseren Geländewagen gemietet haben. Ausgerüstet mit allem Nötigen, machten wir uns auf den Weg in Richtung Norden. Die gut ausgebauten Strassen, die durch wundervolle Landschaften führen, machten das Fahren zu einem Genuss. Die Epupa Wasserfälle sind von Windhoek aus gut 900 km entfernt, also braucht man mindestens zwei, besser drei Stationen auf der Strecke. Wir haben die Fahrt sogar in 4 Etappen aufgeteilt. Unsere erste Station ist nur 3 Stunden vom Flughafen Windhoek entfernt: Das Camp Namibia im TimBila Naturreservat. Wir haben uns für die Zelt Chalets entschieden, da wir ohne Camper unterwegs waren. Die Zelte sind großzügig eingerichtet mit einer Veranda und Blick auf den – zu unserer Zeit – trockenen Omaruru Fluss. Gelegentlich schauten ein paar Impalas vorbei und natürlich auch etliche Vögel. Abends konnten wir von einer kleinen Speisekarte wählen und hatten eine leckere Pizza aus dem Pizzaofen. Wer mit Camper unterwegs ist, kann sich auch auf den sehr geräumigen Campingplatz stellen. Und für Gäste mit mehr Anspruch an Komfort gibt es die luxuriöse Safari Lodge mit Weinkeller und fantastischem Ausblick. Es ist also für jeden etwas dabei.



Ausgestattet mit einer von der Lodge erstellten kleinen Übersichtskarte durften wir auf dem Gelände sogar mit dem eigenen Fahrzeug auf Safari fahren. Die dort ansässigen Löwen haben wir aber leider nicht gefunden.
Übernachten am Huab Fluss im Erongo
Vom TimBila Wildreservat fuhren wir weiter ins Damaraland. Dort liegt mit der Huab Lodge eine schöne Unterkunft mit Ausblicken auf das umliegende Huab Tal. Diese Lodge ist bekannt für ihre herzliche Gastfreundschaft und wird von Lidia und Deon geführt. Es gibt geräumige Zimmer, einen schönen Pool und sogar eine eigene heiße Quelle, in der man baden kann. Von der Terrasse ist ein toller Ausblick beim Frühstück garantiert!




Wir haben mit dem Deon, dem Manager der Lodge, und seinem Hund Bushman einen Ausflug in den Huab unternommen, in der Hoffnung eventuell Löwen und die dortigen Wüstenelefanten zu sehen. Leider hat es mit den Löwen auch dort nicht geklappt, aber Elefanten konnten wir tatsächlich in einiger Entfernung beobachten. Aber selbst ohne Tiersichtungen ist diese Fahrt durch den Trockenfluss ein tolles Erlebnis. Die Farben und Formen der Berge rechts und links am Ufer sind absolut beeindruckend. Der Ausflug ist auf jeden Fall empfehlenswert.





Opuwo
Die nächste Etappe führte uns nach Opuwo, das Tor zu den traditionellen Himba Dörfern. Es ist ein quirliges Städtchen wo man einkaufen kann und das Fahrzeug nochmal volltanken sollte, bevor es in den dünn besiedelten Norden geht. Als Unterkunft haben wir die Opuwo Country Lodge gewählt, die etwas außerhalb des Zentrums auf einem Berg liegt. Die Zimmer sind modern und man hat einen wunderbaren Blick in die Weite. Insbesondere vom Pool und dem Restaurant sieht man hinunter ins Tal, und abends auf einen fantastischen Sonnenuntergang.




Epupa Wasserfälle – eine grüne Oase
Von Opuwo aus sind es dann noch 180 Kilometer auf Schotterstraßen und ca. 3 Stunden Fahrt bis zu unserem Hauptziel, den Epupa Wasserfällen. Diese sind sicher einer der Höhepunkte unserer Selbstfahrerreise ganz im Nordwesten von Namibia. Der Kunene Fluss, der die Grenze zwischen Namibia und Angola markiert, stürzt hier etwa 50 Meter tief über eine Reihe von Kaskaden und durch kleinere und größere Schluchten. Die beste Jahreszeit für einen Besuch der Epupa Falls ist ab April oder Mai. Dann treffen die Wassermassen aus Angola ein, nachdem dort die Regenzeit ihren Höhepunkt erreicht hat. Die Fälle sind zu jeder Tageszeit ein berauschender Anblick umrahmt von Baobabs und Makalani Palmen sowie Bergen im Hintergrund.



Direkt am Fluss mit Blick auf die Gischt der Epupa Fälle gibt es nur 2 Unterkünfte. Im Omarunga Camp verbrachten wir zwei unvergessliche Nächte. Man hört Tag und Nacht das tosende Wasser. Ein toller Aufenthalt, den wir sehr genossen haben. Von dort kann man auch bequem entlang der Wasserfälle schlendern und sie von unterschiedlichen Perspektiven bestaunen.



Was kann man bei den Epupa Wasserfällen unternehmen?
Der Aufenthalt bei den Wasserfällen bietet zahlreiche Möglichkeiten die atemberaubende Landschaft und die Kultur zu genießen. Die Region ist ausserdem ein Paradies für Vogelbeobachter, da die Tiere in einer ansonsten kargen Landschaft immer ausreichend Wasser vorfinden.
Hier einige der Highlights und Empfehlungen:
1. Besichtigung der Fälle auf eigenen Faust. Das ist problemlos auf dem Trampelpfad entlang des Kunene möglich und bietet zahlreiche Aussichtspunkte.
2. Fahrt oder Spaziergang zum Aussichtspunkt der Viewpoint Campsite auf einem Hügel kurz vor dem Ort. Gut zum Sundowner!
3. Die Unterkünfte bieten geführte Wanderungen an, bei denen man noch mehr über Flora und Fauna der Gegend erfährt.
4. Bootsfahrten auf dem Kunene Fluss werden ebenfalls von den verscheidenen Unterkünften organisiert und angeboten.
5. Ein Besuch bei den Himba, einem der letzten halbnomadischen Völker Afrikas, kann ebenso durch die Unterkünfte organisiert werden.
6. Man kann einfach am Wasser sitzen, mit einem Drink entspannen, die Aussicht geniessen und das Treiben der zahlreichen Vogelarten beobachten.

Wie lange sollte man bei Epupa Falls bleiben?
Zwei Übernachtungen sollte man mindestens als Selbstfahrer in Epupa Falls einplanen, damit man zwischen den Nächten einen ganzen Tag dort verbringen und die Wasserfälle bei unterschiedlichem Licht erleben kann. Wer den Sonnenaufgang über den Wasserfällen beobachten möchte, muss entsprechend früh aufstehen und den Fußweg ein Stück am Fluss entlang gehen. Es lohnt sich!




Der Weg zurück
Nach diesen wunderbaren Eindrücken von viel Wasser in einer ansonsten trockenen Landschaft geht es wieder nach Süden. Gut lässt sich auf dem Rückweg eine Safari im Etosha Nationalpark einbinden. Von Epupa Falls sind es ca. 400 Kilometer bis zum Galton Gate, dem westlichen Eingangstor zum Etosha Nationalpark. Mehr als 200 Kilometer davon sind asphaltiert, so dass man dort zügiger vorankommt, als auf der Schotterstrasse. Als Anregung lest gerne den Reisebericht „Als Selbstfahrer durch den Etosha Nationalpark von West nach Ost“.



Vom Etosha Park nach Windhoek
Auf einer Selbstfahrerreise vom Etosha Park in Richtung Windhoek bietet sich die Frans Indongo Lodge, nördlich vom Waterberg, zur Übernachtung an. Man ist in herlichen Bungalows untergebracht und kann fantastisches Essen genießen. Wir hatten das Glück nachts sogar eine Eule beobachten zu können.





Letzte Übernachtung
Zum Abschluss unserer Reise haben wir in der Nähe von Windhoek in der Eningu – The Clayhouse Lodge in der Kalahari übernachtet. Die Zimmer sind sehr geräumig und wir konnten entspannt am Pool liegen und uns auf den ausgeschilderten Wanderwegen die Füße vertreten. Für die ersten oder letzten Nächte nach einer Selbstfahrerreise durch Namibia ist das eine schöne Unterkunft, in der man sich entweder akklimatisieren kann, oder die vielen unvergesslichen Eindrücke noch einmal sacken lassen kann, bevor einen der Alltag wieder einholt.



Hat sich die Reise als Selbstfahrer bis nach Epupa Falls durch Namibia gelohnt?
Die Reise durch Namibia hat sich auf jeden Fall gelohnt und war – wie immer – wunderschön. Wir haben viel gesehen und erlebt. Gerade für Selbstfahrer sind die Epupa Wasserfälle sicherlich eine Reise wert, vor allem, wenn man das Land ein zweites oder drittes Mal besucht. Die Strecke ist lang, aber die dabei gesammelten Eindrücke sind großartig. Wenn man mindestens zwei Tage dort verbringt, belohnt einen die Natur mit einem Schauspiel, das sich je nach Sonnenstand ständig ändert. Und eine Safari im Etosha Nationalpark ist schon allein Grund genug für eine Selbstfahrerreise durch Namibia.
Bei allen Schönheiten der Natur in Namibia macht aber immer wieder die Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Menschen einen großen Unterschied. Ein großes Dankeschön an all die lieben Mitarbeiter der Unterkünfte, die unseren Aufenthalt so einmalig gemacht haben. Wir kommen auf jeden Fall wieder!
