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Als nächstes geht unsere Reise als Selbstfahrer durch Namibia in Corona Zeiten weiter zum Etosha Nationalpark. Die erste Station ist das Onguma Wildreservat direkt vor dem Von Lindequist Gate im Osten des Parks. Die Lodge “The Fort” ist eine wunderschöne Unterkunft mit einem nordafrikanischem Touch. Sie liegt, wie die anderen Onguma Lodges, direkt an einem Wasserloch , so dass man das Kommen und Gehen der Tiere bequem vom Haupthaus oder dem eigenen Chalet beobachten kann. Gegessen wird draussen auf der Terrasse, wo Abstand zwischen den Gästen problemlos gewährleistet ist. Das war allerdings auch schon vor Corona der Fall. Gleich am ersten Abend leistet uns eine Giraffe am Wasserloch Gesellschaft zum Abendessen.

Was die Tierbeobachtungen angeht, kann man auf dem Gelände an Pirschfahrten teilnehmen, oder auch mit einem Guide eine Buschwanderung machen. Das ist immer ein ganz besonderes Erlebnis, weil man die Geräusche und Gerüche der Natur viel besser wahrnimmt als im Auto. Außerdem vermitteln die Guides viele Informationen über die Bäume, Gräser, Knochen, Dung und die kleinen Tiere, die man ansonsten meist übersieht. Absolut empfehlenswert!

Endlich im Etosha Nationalpark

Aber eigentlich ist man im Etosha als Selbstfahrer mit dem Mietwagen im Park unterwegs. Und wie ist das jetzt in Corona Zeiten? Großartig! Keine Autoschlangen an den Gates, die Strassen sind nahezu leer und an den Wasserlöchern standen wir meist allein als einziges Auto. Entsprechend konnten wir uns immer die beste Position zum Beobachten der vielen Tiere aussuchen. Und man sieht wirklich unheimlich viele Tiere! Jetzt im Oktober ist das Ende der Trockenzeit und sie kommen zum Trinken an die Wasserlöcher. Man hat fast das Gefühl als ob sie extra posen und sich freuen, dass endlich mal wieder jemand kommt und sie fotografiert.

Von Namutoni im Osten bis Okaukuejo im Süden fahren wir mit etlichen Abstechern ca. 200 km durch den Nationalpark und sehen in Summe ca. 10 Autos. Die Straßen sind einsam, dafür die Wasserlöcher um so wuseliger. Tiere, Tiere, Tiere, wo man hinschaut. Und man hat sie meist ganz für sich allein. Wann kann man das sonst noch erleben? Am Wasserloch in Okauquejo drängeln sich normalerweise die Gäste des staatlichen Camps um eine der beliebten Bänke. Jetzt ist neben mir nur noch eine weitere Bank besetzt. Bei Klein Namutoni beobachten wir 13 badende Hyänen – ganz allein. Am Tsumcor Wasserloch stehen 23 Giraffen neben Oryx, Kudus und Zebras – nur für uns. Lediglich für die 8 Löwen bei Newbrowni gesellen sich neben uns noch zwei andere Autos aber den Sonnenuntergang bei Ombika geniessen wir wieder allein mit 4 Löwen.

Allerdings sehen wir auch die Folgen der langen Trockenheit. An einigen Stellen entlang der Strecke haben vor kurzem Buschfeuer gebrannt. Manchmal wirkt es fast apokalyptisch, wenn man Tiere über die schwarze Asche laufen sieht. Der Regen wird hier sehnsüchtig erwartet und dann sprießt das frische Gras umso grüner. Deshalb sind abends in der Unterkunft alle froh, als mit einem kurzen Gewitter der erste Regen fällt.

Etosha Oberland Lodge

Im Süden des Etosha Nationalparks am Andersson Gate habe ich mir eine ganz neue Unterkunft ausgesucht, die Etosha Oberland Lodge. Eigentlich hat sie im März diesen Jahres geöffnet, aber Corona bedingt nach zwei Tagen wieder geschlossen. Und so gehöre ich auch hier zu den ersten Gästen, die in dieser Lodge wohnen können. Die Chalets sind großzügig und wunderschön eingerichtet. Auf dem Gelände, einer ehemaligen Farm, laufen viele Tiere wie Gnus, Strausse, Zebras, Springböcke, Eland und sogar Nashörner herum. Sie kommen immer gerne an die Wasserlöcher direkt am Hauptgebäude. So konnte ich auch hier schon morgens beim Frühstück oder beim Abendessen das Treiben der afrikanischen Tiere beobachten.

Und auch hier, wie eigentlich überall in Namibia, wird draußen an der frischen Luft gegessen und die Tische sind jeweils mit reichlich Abstand voneinander aufgestellt. Deshalb fühle ich mich hier als Selbstfahrer in Namibia vor Corona sehr viel sicherer als in Düsseldorf, wo das Leben für die kommenden Wintermonate hauptsächlich drinnen stattfindet.

Möchten Sie wissen, was es im herrlichen Nordwesten Namibias zu entdecken gibt? Dann lesen Sie gleich Teil 4 meiner Namibia Rundreise als Selbstfahrer in Corona Zeiten.